Darts für Anfänger

Der 9-Darter: Wenn Dartspfeile perfekt fliegen

Stell dir folgendes vor: Du sitzt gemütlich auf deiner Couch, knabberst Chips und siehst zufällig ein Dartsturnier im Fernsehen. Plötzlich springt das Publikum auf: Jemand hat einen 9-Darter geworfen. Alle schreien wie verrückt, der Kommentator überschlägt sich fast vor Aufregung und du rallst nicht, warum alle so einen Aufschrei machen?

Fühlen wir! Wir erklären dir deshalb, was an diesem Moment so besonders ist.

Was ist ein 9-Darter überhaupt?

Okay, beim Darts startet das Standard-Spiel mit 501 Punkten, die du möglichst schnell auf genau 0 Punkte herunterspielen musst. Neun Pfeile sind dabei die kleinstmögliche Anzahl an Pfeilen die du dafür werfen kannst – mit weniger Pfeilen ist es nicht möglich auf 0 zu kommen. Mehr Pfeile sind Standard. Der 9-Darter ist also quasi der Heilige Gral des Darts. Um es noch etwas anschaulicher zu machen: das Equivalent im Golf wäre ein Hole-in-One. 

Wie funktioniert ein 9-Darter?

Du musst 501 Punkte mit 9 Pfeilen runterspielen. Und das geht nur, wenn du mit jedem Wurf perfekt triffst. Das sieht dann typischerweise so aus:

1. Drei Pfeile in die Triple-20 = 3 × 60 = 180 Punkte
2. Drei weitere Pfeile in die Triple-20 = weitere 180 Punkte
3. Triple-20 (60 Punkte), Triple-19 (57 Punkte) und ein Bullseye (Doppel-Bull, 50 Punkte)

Oder alternativ:

1. Drei Pfeile in die Triple-20 = 180 Punkte
2. Drei Pfeile in die Triple-20 = 180 Punkte
3. Triple-20, Triple-17, Doppel-18 = 141 Punkte

Es gibt tatsächlich mehrere Kombinationen, aber diese sind die gängigsten.

Was macht den 9-Darter so besonders?

Die Wahrscheinlichkeit ist winzig

Nimm dir mal drei Dartpfeile und versuche, dreimal hintereinander die Triple-20 zu treffen. Nicht so einfach, oder? Jetzt stell dir vor, du musst das sechs Mal in Folge schaffen und danach noch drei weitere präzise Würfe hinlegen. Du darfst auch nicht überwerfen (also insgesamt mehr Punkte als 501 treffen), denn sonst zählt der komplette Satz für dich nicht. Du außerdem MUSST du mit einem Doppel-Feld abschließen, das heißt egal wie gut du vorher warst, auch der letzte Wurf muss sitzen.

Die Wahrscheinlichkeit für einen 9-Darter liegt bei etwa 1:10.000 für Profis. Bei Amateuren wie uns kannst du locker noch ein paar Nullen dranhängen. Zum Vergleich: Die Wahrscheinlichkeit, vom Blitz getroffen zu werden, liegt bei etwa 1:500.000. Manche Hobbyspieler haben also bessere Chancen auf einen Blitzschlag als auf einen 9-Darter!

Der Druck ist enorm

Stell dir vor: Du hast gerade sechs perfekte Würfe hingelegt, das Publikum raunt bereits, die Kameras zoomen auf dich. Dein Herz rast, deine Hand zittert vielleicht ein bisschen. Und jetzt musst du noch drei perfekte Würfe schaffen. Ein kleiner Wackler, und der Traum ist geplatzt. Wenn es passiert, steht die Halle Kopf. Selbst hartgesottene Fans bekommen Gänsehaut. Es ist einer dieser seltenen Momente im Sport, wo absolute Perfektion sichtbar wird.

Berühmte 9-Darter-Momente

Der erste im Fernsehen übertragene 9-Darter wurde 1984 von John Lowe geworfen. Dafür bekam er damals 102.000 Pfund – für neun Würfe! Phil „The Power“ Taylor hat in seiner Karriere über 20 offizielle 9-Darter geschafft und sogar mal zwei in einem einzigen Match.

2010 warf Raymond van Barneveld einen 9-Darter bei der PDC-Weltmeisterschaft, und die Alexandra Palace (die berühmte Darts-Arena in London) explodierte förmlich. Es gibt Videos davon auf YouTube – absolut sehenswert, selbst wenn du sonst nichts mit Darts am Hut hast!

Der perfekte Wurf

Der 9-Darter ist der Grund, warum selbst Darts-Neulinge plötzlich gebannt auf den Bildschirm starren, wenn jemand sechs perfekte Würfe hintereinander schafft.

Also, falls du das nächste Mal zufällig bei einem Dartsturnier landest und alle anfangen zu schreien, weißt du jetzt, was los ist: Du bist Zeuge eines der seltensten und coolsten Momente im Darts-Sport.

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