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Wer sich ein Formel-1-Rennen ansieht, wird schnell merken: Die Autos fahren nicht einfach nur auf der Asphaltstrecke, sondern nutzen oft diese rot-weißen Streifen am Rand, um noch ein paar Zehntelsekunden herauszuholen. Diese Streifen nennt man Kerbs – und sie beeinflussen die Fahrweise der Piloten. Doch was genau sind Kerbs, welche Arten gibt es, und warum sind sie so entscheidend für das Renngeschehen? Lass es uns anschauen!
Kerbs (auch „Curbs“ genannt) sind die erhöhten Randsteine an den Kurven einer Rennstrecke. Sie markieren die Begrenzung zwischen der eigentlichen Fahrbahn und den Auslaufzonen. Sie sind aber auch ein taktisches Element, denn Fahrer nutzen sie gezielt, um Kurven effizienter zu durchfahren und damit Zeit zu sparen.
Kerbs sind nicht einfach nur farblich hervorgehobener Asphalt, sondern ein eigenes Element – der Boden ändert sich hier. Die Beschaffenheit der Kerbs variiert von Strecke zu Strecke. Mal sind sie eher flach, mal wie eine Rampe und mal echt scharfkantig. Das bedeutet, je nachdem über welche Art der Kerbs ein Fahrer fährt, ändert sie die Fahrweiße und wie das Auto reagiert. Wer es auf den Kerbs übertreibt, kann schnell ins Rutschen geraten oder sich sogar das Auto beschädigen.
Nicht alle Kerbs sind gleich – je nach Strecke und Design haben sie unterschiedliche Höhen, Materialien und Auswirkungen auf die Autos.
1. Beton Kerbs:
Die am häufigsten verwendeten Kerbs sind die klassischen rot-weißen Randsteine, die man an den Innen- und Außenbereichen von Kurven findet. Diese Standard-Kerbs sind dazu gedacht, Fahrern eine visuelle und physische Begrenzung der Strecke zu geben Diese niedrigen, kaum erhöhten Streifen ragen aus dem Asphalt nach oben und erlauben es den Piloten, sie aggressiv zu überfahren, ohne großen Grip-Verlust oder Schäden am Auto zu riskieren. Sie gehören zu den absoluten Standard-Kerbs auf einer Strecke, weil sie mehr Flexibilität beim Fahren bieten und keine Gefahr für die empfindlichen Unterböden der Boliden darstellen.
2. Mobile Kerbs:
Wie der Name schon sagt, sind das Kerbs die nicht standardmäßig zum Streckenlayout gehören sondern nach Bedarf an dem Boden festgeschraubt werden. Da kann zum Beispiel beim Stadtrennen der Fall sein.
3. Scraping Curbs:
Diese Variante ist deutlich höher und kantiger. Fährt ein Auto mit zu viel Geschwindigkeit darüber, kann es unruhig werden oder sogar kurzzeitig den Bodenkontakt verlieren. Besonders in schnellen Kurven können solche Kerbs das Handling erheblich beeinflussen und sind daher mit Vorsicht zu genießen.
4. „Sausage Cerbs“ (Wurst-Kerbs):
Sausage-Kerbs sind besonders hohe und aggressive Randsteine, die je nach Strecke und Kurve in unterschiedlichen Längen und Höhen vorkommen. Diese hohen, gelben oder roten Kerbs sind fast wie kleine Rampen und sollen verhindern, dass Fahrer zu weit in die Auslaufzone fahren. Durch ihre starke Höhe, sind sie jedoch auch gefährlich: es gab schon Unfälle bei denen ein Auto durch diese Art von Kerb in die Luft geschleudert wurde oder Aufhängungsschäden verursacht hat. Das liegt auch daran, dass sie besonders in Schikanen oder Kurven werden sie genutzt, um die Track Limits zu erzwingen.
5.Negativ Kerb & Doppelt Negativ Kerb
Während die meisten Kerbs als physische Hindernisse über die Streckenbegrenzung hinausragen, senkt sich der negative Kerb stattdessen in den Boden. Diese Art von Kerb bildet also eine kleine Senken in der Streckenoberfläche. Der Effekt? Anstatt dass das Auto leicht über sie hinwegrollen kann, wird es beim Überfahren in die Bodenwelle gezogen. Da sie tiefer liegen als der Asphalt, erzeugen sie beim Überfahren eine abrupte Änderung der Fahrbahn, die das Auto destabilisieren kann. Bei einem Doppel Negativ Kerb werden zwei Reihen solcher Kerbs nebeneinander platziert.
4. Rumble Strips:
Diese geriffelten Kerbs sind so designt, dass sie das Auto zum Vibrieren bringen, wenn ein Fahrer sie überfährt. Das führt zu Grip-Verlust und zwingt die Piloten dazu, vorsichtiger zu fahren, wenn sie nicht die Kontrolle über das Auto verlieren wollen.
Kerbs sind oft der letzte erlaubte Bereich, den die Piloten nutzen dürfen – wer darüber hinausgeht, muss mit Zeitstrafen rechnen.
Daher Nutzen viele Fahrer die Kerbs mit Absicht, als optimale Linienführung. Wer in einer Kurve möglichst gerade bleibt, kann schneller herausbeschleunigen. Durch das Überfahren der Kerbs können die Piloten die Kurven „abkürzen“ und sich so ein paar Hundertstelsekunden sichern – was in der Formel 1 den Unterschied zwischen Pole-Position und Mittelfeld bedeuten kann.
Gleichzeitig ist genau das auch der Grund warum es Kerbs in unterschiedlichen Formen überhaupt gibt: um eine klare Grenze zwischen Strecke und Auslaufzonen zu definieren. Außerdem können sie dabei helfen, die Geschwindigkeit von Autos in gefährlichen Situationen zu reduzieren.
Doch wer zu aggressiv über Kerbs fährt, riskiert Beschädigungen an Reifen, Aufhängung oder Unterboden. Besonders die modernen Formel-1-Autos mit ihrer empfindlichen Aerodynamik reagieren empfindlich auf harte Schläge. Sodass ein Fahrer genau abwägen muss, wann er über Kerbs fährt und wann besser nicht. Die Gestaltung von Kerbs wird von der FIA genau analysiert und angepasst, um ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Racing-Action zu gewährleisten.
Du merkst schon: Kerbs sind weit mehr als nur optische Streckenbegrenzungen. Sie beeinflussen den Fahrstil der Piloten und sind damit auch ein taktisches und sicherheitsrelevantes Element im Motorsport.
FAQ: Kerbs in der Formel 1
Die rot-weiße Farbe der Kerbs stammt ursprünglich aus der Zeit, als der Zigarettenhersteller Malboro noch in der Formel 1 aktiv war und viele Rennstrecken gesponsort hat. Rot und Weiß sind die Firmenfarben von Malboro.
In der Regel sind Kerbs entweder rot-weiß oder blau-weiß. Die farbliche Gestaltung liegt jedoch bei der Rennstrecke, sodass es sie auch in anderen Farben geben kann.
Nicht alle Strecken sind gleich – einige Kurse haben besonders berüchtigte Kerbs, die für spektakuläre Szenen und gelegentlich auch für Crashes sorgen.
Monza: Die schnellen Schikanen wie die „Rettifilo“-Kurve sind berüchtigt für ihre hohen Kerbs.
Singapur: Der enge Straßenkurs hat einige aggressive Kerbs, die das Auto durchschütteln und die Fahrer oft zu riskanten Manövern zwingen.
Silverstone: Die flacheren Kerbs auf dieser Highspeed-Strecke laden dazu ein, sie voll mitzunehmen – aber wer es übertreibt, verliert den Grip.
Red Bull Ring: Hier gibt es einige „Sausage Kerbs“, die schon mehrfach für beschädigte Autos gesorgt haben – ein perfektes Beispiel dafür, wie Streckenbegrenzungen zum taktischen Element werden können.
Auf den ersten Blick mögen Kerbs wie eine einfache Randmarkierung aussehen, doch sie sind eines der wichtigsten Elemente einer Rennstrecke. Sie beeinflussen das Fahrverhalten der Autos, können über Sieg oder Niederlage entscheiden und spielen eine zentrale Rolle bei der Einhaltung der Track Limits. Während einige Fahrer sie als Verbündete nutzen, werden sie für andere zur Falle – je nachdem, wie aggressiv sie damit umgehen. Die perfekte Nutzung der Kerbs ist eine Kunst für sich: Wer sie meistert, kann entscheidende Zehntelsekunden herausholen, wer sie falsch nutzt, riskiert Schäden am Auto oder sogar eine Strafe.