Wusstest du, dass die Tour de France das größte Radrennen der Welt ist? Jährlich starten im Juni etwa 170 Fahrer, um in etwas mehr als drei Wochen quer durch Frankreich und das angrenzende Ausland zu radeln. Dabei haben die Fahrer grade mal zwei Ruhetrage. Ganz schön krass, oder? Wir verraten dir in diesem Artikel alles, was du als Laie über die Tour de France wissen musst, um mitreden zu können.
Im Straßenradsport gibt es drei große Landesrundfahrten: die Tour de France, die Giro d’italia und die Vuelta a España. Zusammen bilden sie die „Grand Tours„.
Die Tour de France ist das älteste der drei Rennen und wird seit 1903 jährlich im Juni und Juli gefahren. Sie gilt auch als das schwerste Straßenradrennen und als das drittgrößte Sportereignis der Welt. Die Strecke verläuft quer durch Frankreich – über Berge und Täler – und gelegentlich auch durch das angrenzende Ausland. Die exakte Streckenführung und durch welche Orte sie führt, wechselt dabei jedes Jahr – mal wird im Uhrzeigersinn Richtung Osten gefahren und im nächsten Jahr zum Beispiel Richtung Westen oder Süden. Die Streckenlänge beträgt aber immer rund 3.500 Kilometer. Traditionell bildet die Route die Form eines Sechsecks und wird in mehreren Etappen gefahren. 2024 sind es 21 verschiedene Etappen, die die Fahrer innerhalb von 23 Tagen zurücklegen müssen.
An jedem Tag wird eine andere Etappe gefahren, also ein anderer Teilabschnitt der Strecke. Es gibt verschiedene Etappen-Arten die bei der Tour de France gefahren werden: Die Flachetappe, Gebirge, Hügelig und Einzelzeitfahrten.
Die Art der Etappe beschreibt außerdem den Strecken-Abschnitt. Bei einer Flachetappe, ist die strecke wie der Name schon sagt sehr flach, sodass es hier vor allem auf schnelle Sprints ankommt. Bei der Gebirge-Etappe radeln die Fahrer zwischen 120 um 200 Kilometer weit auf sehr anspruchsvollem bergigen Terrain. Bei der Hügeligen Etappe sind sowohl flache als auch steile Abschnitte. Die hügeligen und flachen Etappen sin zwischen 150 und 250 Kilometer weit. Bei den Einzelzeitfahrten, wir die Zeit von jedem Fahrer einzeln gemessen. Hier starten die Fahrer auch nach und nach und nicht im Pulk.
In der Regel gibt es in jedem Team ein Fahrer, der sich auf eine Etappen-Art spezialisiert hat. Es gibt den Zeitfahrer, der die schnellsten Sprints fahren will, den Gebirgsfahrer, der die beste Wertung bei den Gebirgs-Etappen fahren möchte und ein Fahrer, der um den Gesamtsieg aller Etappen fährt. Die restlichen Fahrer eines Teams stehen unterstützend zur Seite, indem sie zum Beispiel Windschatten geben oder Wasser holen. Bei der Tour de France gehen 22 Teams an den start. Ein Team besteht aus 8 Radfahrern, hinzu kommen weitere Team-Mitglieder, die die Radler mit dem Auto oder Motorrad begleiten und zum Beispiel Ersatz-Fahrräder transportieren.
Die Fahrer erhalten nach jeder Etappe Punkte. Die jeweils besten Fahrer einer Etappe bekommen ein besonderes Trikot überreicht, das sie solange tragen dürfen, bis ein anderer Fahrer eine bessere Wertung erhält. Diese Trikots werden am Ende jeder Etappe neu feierlich übergeben (auch dann, wenn der Fahrer, der das Trikot zur Zeit trägt, es behalten darf).
Der führende der Gesamtwertung erhält das gelbe Trikot. Der Fahrer mit der besten Bergwertung darf ein weißes Trikot mit roten Punkten tragen. Das grüne Trikot macht den Radsportler mit der höchsten Punktzahl kenntlich. Außerdem gibt es für den besten Fahrer unter 26 Jahren ein weißes Trikot.
Bei der ersten Tour de France radelten die Teilnehmer 18 Stunden am Stück – Tag und Nacht – um die (damals deutlich kürzere Gesamt-) Strecke zurückzulegen. Heute dauert eine Etappe zwischen 4 und 5 Stunden. Funfakt: Bis zu 130.000 Kalorien verbraucht ein Radfahrer während der gesamten Tour de France-Strecke.
Eine neue Etappe beginnt nicht immer dort, wo die letzte geendet ist, sondern meist an einem neuen Ort, damit so viele Städte wie möglich angefahren werden können. Die Fahrer reisen dann gemeinsam mit ihrem Team zum nächsten Austragungsort.
Ganz egal wo die Tour de France beginnt, sie endet seit 1975 immer mit der Fahrt auf den Champs Elyséees in Paris.
Es ist ein ungeschriebenes Gesetz under den Teilnehmern der Tour de France, dass der Führende auf der letzten Etappe nicht mehr angegriffen wird. Daher gleicht die letzte Etappe mehr einem Schaufahren.
Der Gesamtsieger in der Einzelwertung erhält ein Preisgeld von 500.000 Euro. Insgesamt werden Preisgelder in Höhe von 2,6 Millionen Euro ausgezahlt. Jeder Fahrer der es auf den Plätzen 20-160 bis nach Paris schafft, erhält noch ganze 1.000 Euro.
