Motorsport Für Anfänger

Schikane vs. Kurve: Der Unterschied

Wenn du dir das erste Mal ein Rennen anschaust, sieht es auf den ersten Blick so aus, als wären Schikanen und Kurven exakt das gleiche. Aber das ist tatsächlich gar nicht so, denn nicht jeden Kurve ist eine Schikane – aber jede Schikane eine Kurve.

Verwirrt? Macht nichts. Wir erklären dir alles, was du über den Unterschied zwischen Schikanen und Kurven im Motorsport wissen musst.

Die klassische Kurve

Eine Kurve ist im Motorsport nichts anderes als ein Teil der Strecke, der von der geraden Linie abweicht. Also, exakt so, wie du es auch selbst vom Autofahren kennst. 

Je nach Radius, Winkel und Geschwindigkeit muss eine Kurve anders “genommen” werden, um sie bestmöglich zu durchfahren. Kurven können weit und fließend sein, wie die legendäre „Parabolica“ in Monza, oder extrem eng und technisch, wie die Haarnadelkurve in Monaco. Was sie also so spannend macht, ist die Linienwahl.

Fahrer suchen die ideale Linie – die perfekte Spur, um die Kurve schnellstmöglich zu fahren. Sie achten darauf, wo genau sie das Auto am besten einlenken müssen, wo das Auto sein muss, um den Scheitelpunkt und den Kurvenausgang bestmöglich zu nehmen. Dabei geht es darum, möglichst wenig Geschwindigkeit zu verlieren und gleichzeitig die Reifen und Bremsen zu schonen. In schnellen Kurven wie der Copse in Silverstone fahren die Autos oft mit unglaublichem Tempo durch, während langsame Kurven strategisch genutzt werden, um sich für Überholmanöver in der nächsten Geraden zu positionieren.

Die Schikane

Eine Schikane besteht aus mindestens zwei direkt aufeinanderfolgenden Kurven, die oft in entgegengesetzte Richtungen verlaufen. Damit ist eine Schikane eine spezielle Form von Streckenführung. Du kannst es dir ein bisschen wie eine Doppelkurve vorstellen oder eine Zick-Zack-Kurve. Schnell in die eine, dann in die andere Richtung. Eine Schikane bedeutet daher immer einen extrem engen und abrupten Richtungswechsel, bei dem der Fahrer das Tempo drastisch reduzieren musst. Hier müssen Fahrer also nicht nur blitzschnell umdenken, sondern auch ihre Fahrzeug und die Balance perfekt im Griff haben, damit sie zum Beispiel nicht ausbrechen. Für uns Zuschauer, machen Schikanen das Rennen damit in der Regel noch spannender, als ohnehin schon. Schikanen werden gezielt platziert, um die Strecke sicherer zu machen oder das Renngeschehen spannender zu gestalten. Besonders auf Hochgeschwindigkeitsstrecken, wo sonst extrem gefährliche Unfälle drohen könnten, sorgen Schikanen für kontrollierte Temporeduktionen. Ein gutes Beispiel ist die Variante della Roggia in Monza, die nach einer langen Geraden platziert ist und verhindert, dass die Autos mit ungebremster Geschwindigkeit in die nächste Kurve donnern.

Fahrerische Unterschiede und Herausforderungen

In einer Kurve ist das Ziel in der Regel, die maximale Geschwindigkeit beizubehalten. Mit je mehr Schwung sie aus einer Kurve kommen, desto schneller können sie auf der Geraden wieder beschleunigen. Fahrer müssen die Kräfte, die auf das Auto wirken, also kontrollieren und möglichst effizient durch die Kurve kommen. Bei einer Schikane dagegen, kommt es vor allem auf die Brems- und Beschleunigungsfähigkeiten eines Fahrers an. Die Kunst liegt darin, das Auto so spät wie möglich zu bremsen, die Balance dabei zu halten (damit das Auto nicht ausbricht) und gleichzeitig schnell wieder zu beschleunigen, um so wenig Zeit wie möglich zu verlieren. Ein weiterer Unterschied liegt in der Strategie. Während Kurven oft dazu genutzt werden, sich für Überholmanöver in der nächsten Geraden zu positionieren, bieten Schikanen selbst viele Gelegenheiten für Attacken. Hier ist es möglich, sich beim harten Anbremsen neben den Gegner zu setzen und im Zweikampf die bessere Linie zu erzwingen.

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